Nassfutter vs. Trockenfutter
24.10.2024

Trockenfutter wird oft als weniger artgerecht für Hunde und Katzen angesehen, weil es in vielerlei Hinsicht von der natürlichen Ernährung dieser Tiere abweicht. Hier sind die Hauptgründe, warum Trockenfutter als nicht artgerecht gilt:
1. Geringer Feuchtigkeitsgehalt
Natürliche Ernährung: Hunde und Katzen stammen von Wildtieren ab, die ihre Flüssigkeit hauptsächlich über ihre Beute aufnehmen. Beutetiere bestehen zu etwa 60-80 % aus Wasser.
Trockenfutter: Enthält nur etwa 10 % Wasser. Katzen und Hunde, die hauptsächlich Trockenfutter fressen, neigen dazu, mehr zu trinken, aber trotzdem nicht in ausreichender Menge, was langfristig zu Dehydration führen kann. Dies kann vor allem bei Katzen zu Nierenproblemen oder Harnwegsinfektionen führen, da sie von Natur aus keine starken „Wassersäufer“ sind.
2. Hoher Kohlenhydratanteil
Natürliche Ernährung: Fleischfresser wie Katzen und teilweise auch Hunde benötigen nur geringe Mengen an Kohlenhydraten. Ihre natürlichen Beutetiere bestehen hauptsächlich aus Fleisch, Fett und Protein.
Trockenfutter: Enthält oft einen hohen Anteil an Kohlenhydraten und Getreide, da diese für die Herstellung von Trockenfutter notwendig sind, um es formbar und haltbar zu machen. Dies ist für Katzen und Hunde unnatürlich und kann zu Problemen wie Übergewicht, Diabetes und Verdauungsproblemen führen. Besonders Katzen, die obligate Karnivoren sind, verarbeiten Kohlenhydrate schlecht.
3. Verarbeitungsprozesse
Natürliche Ernährung: In der Natur fressen Fleischfresser rohes Fleisch, Knochen und Innereien, die unprozessiert und nährstoffreich sind.
Trockenfutter: Wird stark verarbeitet, häufig durch hohe Temperaturen, was viele Nährstoffe zerstört. Um das auszugleichen, werden synthetische Vitamine und Mineralien zugesetzt. Dies entspricht jedoch nicht der ursprünglichen Nährstoffquelle, die Fleischfresser in der Wildnis erhalten würden.
4. Ungenügende Zahnpflege
Natürliche Ernährung: Das Kauen von rohem Fleisch und Knochen trägt zur Zahnreinigung und Zahngesundheit bei.
Trockenfutter: Obwohl oft behauptet wird, dass Trockenfutter die Zähne reinigt, ist dies irreführend. Die meisten Tiere kauen Trockenfutter nicht intensiv genug, um einen reinigenden Effekt zu erzielen. Die im Futter enthaltenen Kohlenhydrate können sogar zu Zahnstein und Zahnproblemen beitragen, da sie im Maul kleben bleiben.
5. Falsche Proteinquellen
Natürliche Ernährung: Fleischfresser wie Hunde und Katzen benötigen hochwertiges tierisches Eiweiß, das aus Fleisch, Organen und Knochen stammt.
Trockenfutter: Verwendet oft minderwertige Proteinquellen, wie pflanzliche Proteine (z. B. Soja), tierische Nebenprodukte oder stark verarbeitete Fleischmehle. Diese Proteine sind weniger biologisch verfügbar und für das Tier weniger wertvoll, da sie oft weniger essenzielle Aminosäuren enthalten.
6. Langfristige Gesundheitsprobleme
Natürliche Ernährung: Eine fleischbasierte, feuchte Ernährung unterstützt die Gesundheit der Tiere langfristig.
Trockenfutter: Langfristiger Verzehr kann zu einer Reihe von Gesundheitsproblemen führen, wie Harnwegserkrankungen, Nierenprobleme, Übergewicht, Diabetes und Zahnprobleme. Dies ist besonders bei Katzen, die von Natur aus Fleischfresser sind, ein großes Problem.
Fazit:
Trockenfutter gilt als weniger artgerecht, weil es in vielerlei Hinsicht von der natürlichen, fleischbasierten und feuchtigkeitsreichen Ernährung abweicht, die Hunde und Katzen in der Natur zu sich nehmen würden. Der hohe Kohlenhydratanteil, die geringe Feuchtigkeit und die Verarbeitungsprozesse machen es zu einer suboptimalen Fütterungsoption, die langfristig gesundheitliche Probleme verursachen kann. Eine Ernährung, die näher an der natürlichen Nahrungsaufnahme dieser Tiere liegt, wie etwa Nassfutter oder Rohfutter (BARF), wird oft als artgerechter angesehen.